Was auch Connors liebte
Thomas Gad teilt mit Ex-Star Backgammon-Passion
- Heute Turnier in Freiburg

Von Najoa Schmüdderich

Ein Turnier der besonderen Art findet heute in Freiburg statt: der Backgammon Südbaden-Cup. Seit 1994 ist dieses Turnier zu einer regelmäßigen Veranstaltung geworden. Sechsmal im Jahr treffen sich Backgammon-Liebhaber und konkurrieren um einen Pokal, den bei dieser Auflage der Lokalmatador Thomas Gad gerne einheimsen würde.

Das Lehrbuch der Backgammon-Legende Paul Magriel legt der aus Lemgo stammende, aber schon lange in Freiburg lebende Thomas Gad auf den Tisch. "Das ist aber nichts für Anfänger", sagt der 30-jährige Medienpädagoge und seine Augen leuchten: "Ausdauer, Nervenstärke und die Fähigkeit zu einem umfassen- den Gesamtüberblick braucht der gute Spieler. Das Wichtigste aber ist die Fähigkeit, sich flexibel auf immer neue Situationen einstellen zu können."

Thomas Gads erste Begegnung mit Backgammon liegt 15 Jahre zurück: ein Board als Geburtstags- geschenk seiner Tante löste bei ihm die Spiel- leidenschaft aus. Davon hat sich auch seine Lebensgefährtin anstecken lassen. In den ver- gangenen Monaten hat sie mit ihm trainiert und wird heute zum ersten Mal beim Südbaden-Cup antreten. Insgesamt gibt es drei Antrittskategorien: Beginners, Intermediate und Champions. Erstere erlebt beim heutigen Turnier ihre Premiere. Und während Thomas Gad selbst in der Champions- Liga mitwirken wird, tritt seine Freundin in der Beginners-Klasse an.



Thomas Gad möchte ganz vorne mitmischen. Aus diesem Grund hat er es sich nicht nehmen lassen, vor dem Turnierantritt sein theoretisches Wissen mit Hilfe von Büchern auszubauen: "Die Vorbereitung kann nicht nur aus Spielpraxis bestehen Es ist wichtig, auch Fachliteratur zu lesen."

Immerhin gilt Backgammon als das älteste Brettspiel der Welt. Seine Wurzeln liegen in Persien, wo es vor 5 000 Jahren einen Vorläufer gegeben haben soll. Im römischen Reich gewann das Spiel an Verbreitung. Das früher unter Namen wie "Puff" oder "Tric Trac" bekannte Brettspiel erhielt seinen heutigen Namen erst 1645 und bezeichnet das Wiedereinsetzen geschlagener Spielsteine. Vor allem die Engländer fanden Gefallen an dem Spiel. Daher ist es nahe liegend, dass es ein Brite war, der 1743 die Regeln modifizierte. Die letzte Veränderung fand durch das Einführen der Doppelwürfel statt. Diese Regelung trug nicht nur zu einer erhöhten Spannung bei, sondern minimierte zudem den Glücksfaktor. Prominente wie Christina Onassis oder der Ex-Tennis-Star Jimmy Connors haben zur Popularität des Spiels beigetragen.

Zum heutigen Südbaden-Cup werden Spieler nicht nur aus der unmittelbaren Umgebung, sonder sogar aus Stuttgart oder Wiesbaden erwartet. Gad, der auch in die Rolle des Organisators geschlüpft ist, konnte für dieses Jahr das Lokal "La Cantina" als Austragungsort gewinnen. Wer spontan Lust bekommen hat, an dem Turnier teilzunehmen, ist dazu aufgerufen, sich dort einzufinden. Gespielt wird den ganzen Tag. Allerdings, so bittet Thomas Gad, möge jeder sein eigenes Board mitbringen, da es nur eine begrenzte Zahl an Turnier-Boards gibt. Für die weniger spontanen Interessenten besteht am kommenden Dienstag die Möglichkeit, sich im Vorderhaus einzufinden und dort mit Thomas Gad und weiteren Spielern ein Match zu bestreiten.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von „Der Sonntag“